Schwerpunkte November 2007 Strompreise senken - Kernenergie weiter nutzenDie Strompreise in Deutschland erreichen Rekordhöhen. Dies schadet der Wirtschaft und belastet die Verbraucher. Die Senkung der Strompreise ist für die CSU-Fraktion deshalb ein wichtiges politisches Ziel. Vor diesem Hintergrund haben wir in einem Dringlichkeitsantrag eine genaue Prüfung der aktuellen Preiserhöhungen durch das Bundeskartellamt gefordert. Für notwendig halten wir auch eine Verschärfung der Missbrauchsaufsicht und die Ausweitung des Wettbewerbs auf dem Strommarkt. Ein entscheidender Beitrag zur Kostensenkung ist für uns auch die Rücknahme des Ausstiegs aus der Kernenergie. Denn ein Ausstieg hätte die Verknappung des Stromangebots und damit unweigerlich weitere Preissteigerungen zur Folge. In diesem Zusammenhang haben wir aber auch betont, dass die Zusatzgewinne der Kraftwerksbetreiber bei einer Verlängerung der Laufzeiten neben der Energieforschung und dem verstärkten Ausbau erneuerbarer Energien auch zur Senkung der Strompreise genutzt werden sollen. Kein Tempolimit auf deutschen Autobahnen Höchststrafe für Heranwachsende im Jugendstrafrecht Neukonzeption der Pflegestützpunkte Ältere Arbeitnehmer im Arbeitsprozess fördern Außerdem sollte überprüft werden, welche Maßnahmen des finnischen Konzepts zur Integration und Beschäftigung älterer Arbeitnehmer (FINPAW) auch in Bayern sinnvoll angewendet bzw. erprobt werden können. Schließlich kommt es uns auch darauf an, dass Frühverrentungsanreize und Anreize, in der Arbeitslosigkeit zu verharren, wie insbesondere der be-fristete Zuschlag zum Arbeitslosengeld II nach Bezug von Arbeitslosengeld I - abgeschafft werden. Auch dies haben wir in dem Dringlichkeitsantrag zum Ausdruck gebracht. Weitere Maßnahmen und Initiativen Keine Aufstockung der Milchquote Auf Ebene der EU gibt es derzeit Planungen, die Milchquote EU-weit ab 1. April 2008 um zwei Prozent aufzustocken. Dies lehnen wir entschieden ab. Die Marktentwicklung für die Milcherzeuger muss sich fortsetzen und stabilisieren, um den Milchbauern nachhaltig ausreichende Erzeugerpreise zu gewährleisten. Deshalb darf es keine Quotenaufstockung und keine Aufweichung der geltenden Milchmarktordnung geben. Dafür besteht auch kein Anlass, zumal die aktuell innerhalb der EU zugeteilten Quoten derzeit im Umfang von fast zwei Prozent nicht ausgeschöpft werden.
Nach dem so genannten „Amberger Modell“, einer Kooperationsform zwischen der Fachhochschule Amberg-Weiden und dem Caritasverband Amberg-Sulzbach, können Studierende soziale Tätigkeiten für Hilfsbedürftige durchführen und auf diesem Weg ihre Studienbeiträge bei einem Stunden-Entgeltsatz von sieben Euro ganz oder teilweise finanzieren. Dabei umfassen die Arbeiten der Studierenden nur Tätigkeiten, die nicht im Rahmen der Kranken- oder Pflegeversicherung übernommen werden oder eine pflegerische bzw. medizinische Ausbildung voraussetzen, z.B. Begleitdienst zu Ärzten oder bei Behördengängen, Unterstützung beim Einkauf oder im Haushalt. Aus Sicht der CSU-Fraktion sollte überprüft werden, dieses Modell auch auf andere Orte und auf andere Betä-tigungsfelder, z.B. im Bildungsbereich bei der Nachmittags- oder Hausaufgabenbetreuung von Schülern, auszuweiten. Dies haben wir in einem entsprechenden Antrag zum Ausdruck gebracht.
Das Agrarrecht stellt ein vielschichtiges Querschnittsrechtsgebiet dar, das vor allem Fragen des Zivilrechts, des öffentlichen Rechts, des Europa- und Steuerrechts betrifft. Ein Lehrstuhl für Agrarrecht besteht derzeit an keiner bayerischen Universität. Einzelne Bereiche des Agrarrechts sind hingegen an verschiedenen Universitätsstandorten vertreten.
Die Erhaltung des Bibliothekbestands aus der Zeit nach 1830/1840 (der in besonderer Weise vom Papierzerfall bedroht ist) und die Sicherung des hierin überlieferten kulturellen Erbes stellen eine grundlegende kulturpolitische Verpflichtung dar. Nach den Planungen der Generaldirektion der Bayerischen Staatlichen Bibliotheken soll von jedem in bayerischen Bibliotheken vorhandenen Werk mindestens ein Exemplar erhalten werden, sofern es für Wissenschaft, Kultur und Gesellschaft in Bayern von dauerhaftem Wert ist. Dafür ist zunächst ein durchgehender maschinenlesbarer Nachweis der vorhandenen Bestände unabdingbar. Nach einer Gesamtschadenserhebung der Bayerischen Staatsbibliothek beläuft sich der Finanzbedarf auf rund 100 Mio. Euro. Vor diesem Hintergrund haben wir die Staatsregierung aufgefordert, dem Landtag unter Berücksichtigung der verfügbaren finanziellen Möglichkeiten ein Konzept für die Sicherung der vom Papierverfall bedrohten Bestände der staatlichen wissenschaftlichen Bibliotheken in Bayern vorzulegen.
In einem Antrag haben wir die Staatsregierung aufgefordert, dafür zu sorgen, dass Schulabgänger, die ein zur Immatrikulation notwendiges Vorpraktikum gegen Entgelt ableisten, von Sozialabgaben befreit werden, soweit sie eine anderweitige Krankenversicherung nachweisen können.
Die CSU-Fraktion begrüßt die vielfältigen und zielgenauen Angebote von Jugendwohnheimen für Auszubildende in Bayern. Deshalb haben wir die Staatsregierung aufgefordert, im Landtag über die Entwicklung der Jugendwohnheime zu berichten. Dabei soll insbesondere darauf eingegangen werden, welchen Einfluss sie auf die Mobilität auf dem Ausbildungsstellenmarkt haben und wie sie durch die bayerische Wirtschaft und das bayerische Handwerk bewertet werden. Die Bedeutung der sozialpädagogischen Begleitung von Auszubildenden und die Finanzierungsstrukturen der Jugendwohnheime sollen ebenfalls Gegenstand des Berichts sein.
In einem weiteren Antrag haben wir uns dafür ausgesprochen, dass ein Konzept entwickelt werden soll, wie die Wirksamkeit sozialpolitischer Maßnahmen des Freistaats Bayern überprüft und die Effektivität und Effizienz der Leistungen verbessert und weiterentwickelt werden können. Hierzu soll die Staatsregierung Verfahren und Kriterien ausarbeiten und das Konzept in einem dafür besonders geeigneten sozialpolitischen Förderbereich erproben.
Das Vierte Gesetz für moderne Dienstleistungen am Arbeitsmarkt einerseits und die zum 1. Januar 2006 in Kraft getretene Verlagerung der Zuständigkeit für Leistungen an Ausländer, Aussiedler und Spätaussiedler von den Bezirken auf die Landkreise und kreisfreien Gemein-den andererseits verursachen sehr unterschiedliche Be- und Entlastungswirkungen in den einzelnen Landkreisen und kreisfreien Gemeinden. Diese sollen durch einen interkommunalen Belastungsausgleich soweit wie möglich abgefedert werden. Bei der Durchführung des aktuellen Belastungsausgleichs zeichnet sich ab, dass die für das Jahr 2006 dafür zur Verfügung stehenden 78 Mio. Euro nicht ausreichen werden, alle den Landkreisen und kreisfreien Gemeinden entstandenen ausgleichsfähigen Belastungen voll auszugleichen. Das Gesetz sieht für diesen Fall einen anteiligen Ausgleich der ausgleichsfähigen Belastungen vor; ein Ausgleich der dann noch verbleibenden Belastungen beim nächsten Belastungsausgleich ist allerdings rechtlich derzeit nicht vorgesehen. Ein Änderungsantrag der CSU-Fraktion zielt nun darauf ab, ausgleichsfähige Belastungen des Jahres 2006, soweit diese im hierzu erfolgenden Belastungsausgleich im Jahr 2007 nicht voll berücksichtigt werden können, aus der für 2007 zur Verfügung stehenden Zuweisungs-masse im Jahr 2008 vorab auszugleichen.
Die Staatsregierung plant, die Innenstadtkliniken in München in den Campus Großhadern überzuführen. Vor diesem Hintergrund haben wir die Staatsregierung aufgefordert, ein Konzept zu erarbeiten und aufzuzeigen, wie in dem aufzulassenden Klinikviertel eine leistungsstarke, bedarfsgerechte, ambulante bzw. stationäre medizinische Versorgung sichergestellt und im Klinikgebäude an der Maistraße umgesetzt werden kann.
In einem Antrag haben wir die Staatsregierung aufgefordert, sich auf Bundesebene dafür einzusetzen, dass die Länder bei der derzeitigen Prüfung, ob im Bereich der Arbeitsmigration Änderungen des Zuwanderungsrechts veranlasst sind, angemessen beteiligt werden. In diesem Zusammenhang hat sich die CSU-Fraktion auch für eine Absenkung der Einkommensgrenze für die Niederlassungserlaubnis von hoch qualifizierten Arbeitskräften (derzeit 85.000 Euro pro Jahr) ausgesprochen. Schließlich haben wir klare Kriterien für die Entscheidung über eine eventuelle Verlängerung der Beschränkungen des Arbeitsmarktszugangs für die neuen osteuropäischen Mitgliedsstaaten über 2009 hinaus gefordert.
Im Landkreis Amberg-Sulzbach und in der Stadt Amberg bildet die B 85 eine wichtige Verkehrsachse, deren Ver-kehrsbelastung derzeit insbesondere im Schwerverkehr deutlich über dem bayernweiten Durchschnitt liegt. Ein weiterer Ausbau ist auch aus Gründen der Verkehrssicherheit notwendig. Während der zweibahnige Ausbau der B 85 im früheren Bedarfsplan für die Bundesfernstraßen bereits im „vordringlichen Bedarf“ enthalten war, hat die damalige rot-grüne Bundesregie-rung diese Maßnahmen jedoch in den „weiteren Bedarf“ zurückgestuft.
Der Bund hat entschieden, den Militärflugplatz Fürstenfeldbruck endgültig aufzugeben und daraus eine Fläche von 240 ha zu veräußern. Die Gemeinde Maisach, auf deren Gebiet das freigegebene Gelände liegt, hat daraufhin im Rahmen der Konversion ein Konzept zur zivilen Nachnutzung vorgelegt, das eine Trabrennbahn, ein Fahrsicherheitszentrum, Flächen für Polizeifahrttraining, ein Sportzentrum, eine Südumfahrung und FFH-Flächen umfasst.
Derzeit befindet sich ein Gesetzentwurf der Staatsregierung zur Anpassung der Bezüge der Beamten in der parlamentarischen Beratung. Dieser umfasst u.a. die Erhöhung der Beamtenbesoldung um 3 % ab dem 1. Oktober 2007, die Erhöhung des Familienzuschlags für dritte und weitere Kinder um jeweils 50 Euro monatlich, die Verlängerung der Ruhegehaltsfähigkeit von Stellenzulagen bis Ende 2010 und auch eine entsprechende Erhöhung der Beamtenversorgung. Ferner wird es für pensionierte Lehrkräfte künftig attraktiver, bei Engpässen in der Unterrichtsversorgung spontan für eine Übergangszeit auszuhelfen. So wird die Anrechnung des Einkommens auf die Ruhestandsbezüge für die Aushilfslehrkräfte deutlich günstiger gestaltet.
Seit Anfang 2006 sieht das Polizeiaufgabengesetz die Möglichkeit vor, den Einsatz von Elektroimpulsgeräten (TA-SER) zu erproben. Derzeit sind bei den Spezialeinsatzeinheiten der Polizei in Nord- und Südbayern insgesamt 10 Geräte im Rahmen eines Pilotversuchs im Einsatz. Büro, 11 Dezember 2007. |